Unsere Autoren

Mariella Marconi

Diesen Künstlernamen habe ich gewählt, weil ich Italien sehr mag. Ich wohne aber nicht im warmen Süden, sondern in einer Kleinstadt in Mecklenburg-Vorpommern, wo jeder jeden kennt. Deshalb zeigt mich das Foto nicht so, wie ich bin, sondern wie ich gern wäre.
Mein Mann ist Psychotherapeut. Da ich in seiner Praxis als Sekretärin und Sprechstundenhilfe arbeite, bekomme ich sehr viel mit von den Problemen, die seine Patienten haben – besonders mit Sexualität. In der ehemaligen DDR waren wir zwar immer etwas offener als die Westler, aber nach der Wende ging die Tendenz wieder rückwärts in Richtung Verklemmtheit.
Seit unsere Kinder aus dem Haus sind, habe ich etwas mehr freie Zeit. Irgendwann kam ich auf die Idee, erotische Geschichten zu schreiben. Mein Mann fand das anfangs gar nicht gut. Er hatte Bedenken, dass die Leute mich wieder erkennen. Wo willst du das denn veröffentlichen? Fragte er. Darüber hatte ich mir noch keine Gedanken gemacht. Dann hörte ich von dem neuen Medium E-Book, und dass es neuerdings die Möglichkeit gibt, eigene Werke zum Download ins Netz zu stellen. Da war ich sofort dabei.
Ich finde es toll, dass ich als Autorin in fremde Identitäten schlüpfen kann. Einmal bin ich ein ukrainisches Bauernmädchen wie in „Der Leichte Gang“, oder eine Azubine mit italienischem Blut in den Adern wie in „Mein leckeres Soufflé“, oder auch mal eine professionelle Sexarbeiterin in „Die Fluglehrerin.“ Und die Vorstellung, dass Frauen und Männer das lesen und davon zu gutem Sex animiert werden, beflügelt meine Fantasie zu immer neuen erotischen Abenteuern.
Anders als die Protagonisten in meinen Geschichten bin ich schon jenseits der Fünfzig. Ich schreibe gern für Leute meiner Generation, aber auch jüngere Erwachsene dürfen daran ihren Spaß haben.


Sven Isy

Ich gebe es zu: Ich bin ein Sexbesessener. Das fing schon in frühester Jugend an, als ich mit Bleistift Bilder von nackten Frauenkörpern zeichnete und erotische Geschichten dazu schrieb. Meine Schätze versteckte ich auf dem Dachboden in einer Kiste zwischen den Kartons meiner elektrischen Eisenbahn. Ich dachte, dort findet sie keiner. Das Dumme war, dass meine Mutter sie entdeckte und meine Kunstwerke vernichtete, ohne ein Wort zu sagen.

Später sammelte ich Sexmagazine, und als man dann Pornovideos kaufen konnte, auch diese. Bedauerlicherweise machen die mir nie richtig Lust. Meistens sind sie fantasielos und primitiv. Es ist schöner, wenn das Kino im eigenen Kopf spielt statt auf der Mattscheibe. So kam ich darauf, wieder eigene erotische Geschichten zu schreiben. Meiner Frau und meiner Tochter sagte ich davon nichts. Die wunderten sich nur, dass ich mit hochrotem Kopf am Computer saß und immer schnell das Schreibprogramm schloss, wenn sie herein kamen.
Letzte Weihnachten habe ich meiner Frau einen Kindle-Reader geschenkt und ein paar dieser Geschichten darauf geladen. Sie weiß nicht, dass ich die selbst geschrieben habe. Als wir neulich abends im Bett lagen und sie zum ersten Mal darin las, war die Wirkung phänomenal...
Tagsüber arbeite ich als Texter in einer Werbeagentur. Das ist weitgehend unerotisch. Mein Hobby ist ein willkommener Ausgleich, damit ich das Träumen nicht ganz verlerne.